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Zweiter WM-Titel für Axelsen

Viktor Axelsen

 

Viktor Axelsen zementierte an den Weltmeisterschaften in  Tokio seine Vormachtstellung. Die übrigen vier Titel blieben in Asien. 

Präzise wie ein in der Schweiz gefertigtes Uhrwerk spielte sich Viktor Axelsen durch die Runden - seine Spiele dauerten der Reihe nach 42, 41, 49, 41, 52 und 50 Minuten. Der letzte Gegner, der schliesslich chancenlos war, hiess Kunlavut Vitidsarn. Das brutale Verdikt aus Sicht des thailändischen Juniorenweltmeisters: 21-5, 21-16 für den Dänen.

Vor allem im ersten Satz hatte der Turnierfavorit im Tokyo Metropolitan Gymnasium seine gesamte Routine ausgespielt. Mit kompromisslosem Spiel zeigte er dem 21-Jährigen Vitidsarn, der im Viertelfinal Titelverteidiger Loh Kean Yew aus Singapur ausgeschaltet hatte, die Grenzen auf. Und dessen Steigerung im zweiten Satz reichte nicht.

Alles andere als ein Triumph Axelsens wäre überraschend gewesen. Erst ein Einzel hatte er in diesem Jahr verloren, schon fünf Turniere gewonnen. Stoppen konnte ihn höchstens die Gesundheit wie beim Swiss Open Basel, wo er nach gelungenem Start Forfait erklären musste.

Nach verwertetem Matchball streckte Axelsen beide Arme in die Höhe und liess sich auf den Rücken fallen. Der Druck, er hatte trotz aller Erfolge auf dem Hünen gelastet. Nun dürfte die Anspannung abfallen, hat er doch innert zwölf Monaten in der japanischen Hauptstadt die beiden wichtigsten Titel im Welt-Badminton gewonnen. Sein Palmarès zieren nun zwei Weltmeisterschaften - 2017 hatte er sich schon in Glasgow durchgesetzt. Dieser Sieg, er ist auch für ihn ganz speziell: «Tokio ist eine meiner Lieblingsstädte. Es ist enorm wichtig für mich, alles zu tun, damit ich hier optimal spielen kann. Bei den Olympische Spielen hatte es keine Zuschauer gehabt, nun schon. Es war etwas ganz Besonderes für mich, wieder hier zu sein und ich bin enorm stolz auf meine Leistung.»

Waren die japanischen Hoffnungen im Herren-Einzel durch das frühe Ausscheiden von Kento Momota jäh geplatzt, hatte der WM-Gastgeber bei den Damen dafür Grund zum Jubel: Titelverteidigerin Akane Yamaguchi setzte sich vor einem begeisterten Publikum gegen die chinesische Olympiasiegerin Chen Yufei durch.

Im Mixed gab es kein Vorbeikommen an Zheng Siwei/Huang Yaqiong. Das chinesische Paar liess im Final auch Watanabe Yuta/Higashino Arisa keine Chance und verlängerte damit seine fast unrealistische Erfolgsbilanz: Diese umfasst nun sieben Turniere und insgesamt 35 Matches. Jubeln durfte auch Deutschland. Mark Lamsfuss/Isabel Lohau sicherten dem Land die erste Medaille eines Doppels und auch die erste seit Juliane Schenk im Jahr 2011.
Den zweiten Titel für das Riesenreich China holten Chen Qing Chen/Jia Yi Fan im Damen-Doppel. Sportgeschichte in Malaysia schrieben schliesslich Aaron Chia/Soh Wooi Yik. Das Herren-Doppel sicherte sich durch den Finaltriumph gegen «the daddies», die dreifachen Weltmeister Mohammad Ahsan/Hendra Setiawan aus Indonesien den ersten WM-Titel überhaupt für das Land.

 

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