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Get to know...2.0 | Sabrina Jaquet

Unsere “Get to know...2.0”-Interviewserie geht in eine nächste Runde. Ab jetzt stellen wir euch jede Woche ein Mitglied unseres Elite Nationalteams vor. Die Interviews geben euch einen Einblick in den Alltag der Spieler:innen auf und neben dem Court. Den Anfang macht unsere Olympiateilnehmerin Sabrina Jaquet.

Sabrina, was ist Swiss Badminton für dich?
Ein aktiver, innovativer und offener Verband, der mich seit mehr als 15 Jahren in meiner Karriere als Spitzensportler unterstützt! 🙂 Ohne Swiss Badminton wäre meine Karriere als Profisportlerin nie möglich gewesen! 🙏

Du bist seit 2005 Teil der Nationalmannschaft. Welche Veränderungen hast du seit dem Anfang deiner Karriere festgestellt in Bezug auf das Leben als Badmintonspielerin in der Schweiz?
Oh, es gab eine Menge Veränderungen in den letzten Jahren und die meisten davon sehr positiv! Als ich vor mehr als 15 Jahren zur Elitenationalmannschaft kam, war alles noch sehr unprofessionell und es gab nur wenige Mitarbeiter:innen im Verband. Auf der Ebene der Elite-Nationalmannschaft begann gerade die Zentralisierung des Trainings (nationales Leistungszentrum). Ich erinnere mich, dass die Spieler:innen nach Yverdon, Solothurn, Bösingen und schliesslich Bern reisen mussten, um an den Trainings der Nationalmannschaft teilzunehmen.

Wir haben vielleicht 4-5 Mal, maximal 6 Mal pro Woche in der Nationalmannschaft trainiert, was für Spieler:innen, die ein internationales Niveau erreichen wollen, sehr wenig ist. Fast kein:e Spieler:in der Nationalmannschaft war Vollprofi (mit 1-2 Ausnahmen). Heute können wir sehen, dass es eine grosse Entwicklung auf dieser Seite gibt, mit vielen Spieler:innen der Nationalmannschaft, die zweimal am Tag trainieren und dies über lange Zeit. Damals hatten wir schon das Glück, die Unterstützung von zwei Nationaltrainer:innen zu haben, die vom Verband angestellt waren, aber wir hatten weder Fitnesstrainer:innen, noch Unterstützung für mentales Training, medizinische Versorgung, etc. All dies hat sich im Laufe der Zeit sehr gut entwickelt und heute können junge Spieler:innen von einer professionellen Struktur profitieren, die es ihnen ermöglicht, ein hohes internationales Niveau zu erreichen, wenn sie viel investieren! Auch wenn es meiner Meinung nach auf der Ebene bestimmter Strukturen noch Verbesserungspotenzial gibt...

Die Olympischen Spiele stehen vor der Tür. Was erhoffst du dir vom Turnier?
Mein Hauptziel für diese Spiele ist es, mit einem Lächeln auf dem Gesicht aus dem Turnier zu gehen und zu sagen, dass ich mein Bestes auf dem Platz gegeben habe 🙂. Es ist schwierig für mich, ein Zielergebnis festzulegen, denn auf meinem Niveau und realistisch betrachtet, hängt es sehr von der Auslosung ab! Wenn ich es schaffe, auf meinem besten Niveau zu spielen, bin ich mir sicher, dass ich einige der Top-Gesetzten ärgern kann, und warum sollte ich nicht einen Exploit schaffen, indem ich meine Gruppe gewinne...

Was würdest du jungen Frauen oder Mädchen bei ihrer Karriereplanung im Badmintonsport raten?
Ich würde ihnen raten, ihre Karriere im Kopf langfristig zu planen! Ich würde ihnen auch sagen, dass sie an sich selbst glauben sollen, dass sie sich Jahr für Jahr realistische Ziele setzen sollen und dass sie daran glauben sollen, dass grosse Dinge passieren können, wenn man weitermacht und über viele Jahre hinweg durchhält! Der Weg ist lang und nicht immer einfach, aber das ist das Schöne im Sport! Alle Spieler:innen haben eine unterschiedliche Entwicklung, manche erreichen grosse Ergebnisse schneller als andere. Wir haben zu oft junge Spieler:innen gesehen, die sehr hungrig in die nationale Elitemannschaft eintreten, die maximal 4-5 Jahre bei der Elite spielen und dann aus verschiedenen Gründen zu früh aufhören und sehr oft ihr Potential nicht erreicht haben...besonders in Europa sehen wir, dass die meisten Spieler:innen ihre besten Ergebnisse um das Alter von 27 - 30 Jahren erreichen... es ist also oft ein langer, aber sehr schöner Weg 🙂.

Wie sieht ein perfektes Wochenende für dich aus?
Ein Wochenende, das ich umgeben von Familie und Freunden verbringe, sei es, dass ich mich zurücklehne und ein gutes Essen geniesse oder etwas Aktiveres mache, wie zum Beispiel verschiedene Sportarten in der Natur. Zeit mit meinen Liebsten zu verbringen ist die beste Erholung, die ich haben kann, damit ich am Montagmorgen wieder bereit bin, eine produktive Trainingswoche zu beginnen!

Wenn du unter allen Menschen auf der Welt wählen könntest, mit wem würdest du gerne einmal zu Abend essen und warum?
Oh, ich glaube, ich verzichte auf diese Frage... um ehrlich zu sein, mag ich diese Art von Fragen nicht.😅 Der Grund: Ich weiss einfach nicht, was ich antworten soll, ich bin jemand, der im Moment lebt und vielleicht hätte ich einen tollen Abend mit jemandem, den ich 5 Minuten vorher nicht kannte😉.

Wie würden dich deine Freunde in 3 Worten beschreiben?
Mmmhhh schwer, sich in meine Freunde hineinzuversetzen...aber wahrscheinlich: spontan, optimistisch und ausdauernd.

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