Week of the Referee: Portrait

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Week of the Referee: Portrait

 

«Sie haben Glück, dass sie mich in der Schweiz erreichen»


Die Frauen sind im Schweizer Badminton wichtige Erfolgsfaktoren. Auf Wettkampfstufe, aber auch neben dem Platz. Anlässlich der «Week of the Referee» porträtieren wir Monique Bastien, international bekannte Stuhlschiedsrichterin und Referee.

«Sie haben Glück, dass sie mich in der Schweiz erreichen», sagt Monique Bastien am Telefon und lacht. Gerade in letzter Zeit war sie weltweit sehr viel unterwegs in Sachen Badminton, ihre letzten Stationen lauteten hintereinander Madagaskar, Vietnam und Spokane. Aus den USA, wo sie an den U19-Weltmeisterschaften im Einsatz stand, ist sie gerade erst zurückgekehrt.

 

Eine solche Reise quer durch die Welt und unterschiedlichste Zeitzonen ist definitiv anstregend. Ihre berufliche Vergangenheit sei da aber jeweils von Vorteil, sagt Monique Bastie: «Ich habe jeweils schon auch Jetlag, aber als Krankenschwester habe ich jeweils auch unregelmässig gearbeitet, meist zwei Tage hintereinander und dann zwei Nächte.» Einen Trick für alle Reisenden liefert sie mit: «Am Zielort wechsle ich immer sofort in den dortigen Tagesrhythmus.» 

 

Im internationalen Badminton ist Monique Bastien eine fixe Grösse. Sie ist neben Barbara Fryer eine von zwei «BWF Referees» aus der Schweiz, für «Badminton Europe» iwar sie zudem bis 2022 als Stuhlschiedsrichterin im Einsatz.


Als Referee ist der Aufgabenkreis noch vielfältiger

Ihren ersten Kontaktpunkt mit dem Schiedsrichterwesen habe sie einst in ihrer ersten Heimat gehabt, erzählt sie: «Ich bin ursprünglich aus Kanada und als ich im College spielte, habe ich eine Anzeige für einen Schiedsrichterkurs gesehen.» Dies blieb in ihrem Hinterkopf und nachdem sie in die Schweiz gezogen war, absolvierte sie um die Milleniumswende zuerst den Schiedsrichterkurs und ein Jahr später einen für Referees.

Seither ist sie immer dran geblieben, im Durchschnitt hatte sie pro Jahr je zwei bis drei Einsätze als Schiedsrichterin und Referee. Seit 2022 hat nun der Aufwand für die 62-Jährige noch zugenommen: «Ich habe mich pensionieren lassen und widme nun noch mehr Zeit dem Badminton.»

 

Es sind zwei unterschiedliche Tätigkeiten. Als Schiedsrichterin oder «service judge» konnte sie sich auf einen Match konzentrieren, pro Tag arbitrierte sie meist sechs oder sieben Partien. «Als Referee hingegen muss ich das grössere Bild im Auge haben», sagt sie. Die Vorbereitung beginnt schon Monate vorher, in der letzten Woche nimmt der Arbeitsaufwand dann zu. Die Anreise erfolgt meist zwei Tage vorher und dann gilt es, viele offene Fragen zu klären. Beispielsweise, ob es genügend Schieds- und Linienrichter:innen hat, aber auch ob der Transport gut organisiert oder ausreichende Verpflegung gewährleistet ist.  «Die Tage sind gut ausgefüllt», bestätgt sie. Und ist das Turnier einmal beendet, wartet noch Schreibarbeit in Form eines ausführlichen Rapports.

Der Traum von den Commonwealth-Spielen

Drei Jahre wird die passionierte Badmintonspielerin - aktuell spielt sie in der 4. Liga für die Badminton Lausanne Association und ist Captain im Senioren-Team -  international noch dabei bleiben, ihr Karrierenende ist altershalber auf 2026 terminiert. Nachdem sie nicht für die Olympischen Spiele in Paris selektioniert wurde und der Traum von den fünf Ringen damit unerfüllt bleibt, hat sie vor allem noch ein grosses Ziel: «Als gebürtige Kanadierin wäre ich sehr gerne bei den Commonwealth-Spielen dabei.»


Die Pause bis zum nächsten Kofferpacken ist nur kurz: schon bald schaut Monique Bastien, dass beim «Spanish International» alles den korrekten Lauf der Dinge nimmt. Die Vorbereitungen für dieses Turnier, sie haben längst begonnen.

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