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Attraktive Olympia-Gruppen für Jenny Stadelmann und Tobias Künzi
Jul122024
Schwierig, aber spannend und attraktiv: So lässt sich die Auslosung der Olympia-Gruppenspiele aus Schweizer Sicht zusammenfassen.
Jenny Stadelmann ist für die Olympischen Spiele, die am Hauptsitz des Weltverbandes in Kuala Lumpur vorgenommen wurde, einer rein europäischen Gruppe zugelost worden. Die Ostschweizerin trifft in Gruppe L auf Carolina Marin und Rachael Darragh aus Irland.
Besonders die Partie gegen die spanische Badminton-Ikone Carolina Marin verspricht einiges: Jenny Stadelmann vermochte die Olympiasiegerin von Rio in den bisherigen drei Begegnungen jeweils sehr ernsthaft zu fordern und ihr stets einen Satz abzunehmen – in Kanada, am Team-Event in Sursee und an den European Games.
Saber Afif, der Sportdirektor von Swiss Badminton, sagt: «Jenny hat gegen Carolina dreimal gut gespielt, das ist aber natürlich noch keine Garantie, dass dies auch dieses Mal so sein wird. Es ist aber wichtig, dass sich Jenny nach der Verletzungspause auf sich selber konzentriert, und dann werden wir sehen, was möglich ist.»
Die zweite Gegnerin liegt auf dem Papier absolut in Reichweite, obwohl sie aktuell in der Weltrangliste besser klassiert ist: Gegen Rachael Darragh hat Sabrina Jaquet einst in Portugal gewonnen und im letzten Jahr spielte sich Nachwuchstalent Azkya Ruhanda gegen die Irin in einen Entscheidungssatz.
Tobias Künzi wird seine Olympia-Premiere in der Gruppe N absolvieren. Der Aargauer trifft in seinen Vorrundenpartien auf den Chinesen Li Shi Feng und den Nigerianer Anuoluwapo Juwon Opeyori, der in der Weltrangliste knapp vor ihm klassiert ist. Li Shi Feng steigt als deutlicher Favorit in diese Gruppe, er ist als Nummer 6 gesetzt und auch die Nummer 6 der Welt. Zuletzt erreichte er den Final am Singapore Open und den Halbfinal am Indonesia Open.
Gegen Opayori, den Mann mit Zungenbrecher-Potenzial-Namen ist die Ausgangslage ausgeglichen. Der aktuelle Afrika-Meister darf aber nicht unterschätzt werden, und hat in diesem Jahr in Uganda auch den EM-Medaillengewinner Joakim Oldorff (FIN) bezwungen. «Er ist ein tückischer Gegner», sagt Saber Afif, «es wird darauf ankommen, wer sein bestes Niveau ausspielen kann.» Künzi hat den bisher einzigen Vergleich 2021 in Spanien für sich entschieden.
Nationaltrainer Rajiv Ouseph kommentiert die Auslosung so: «Eine schwierige Auslosung für beide, aber das muss man bei einem Event wie den Olympischen Spielen erwarten. Wir wollten aber, dass wir in beiden Fällen mindestens ein Spiel gewinnen können und das ist nun so. Wir freuen uns auf die Herausforderung.»
In der nächsten Woche werden die beiden noch einmal im Leistungszentrum Thalmatt trainieren. Saber Afif formuliert die Ziele so: «Jetzt geht es um Feintuning und darum, gute Gefühle zu erreichen.» Die Reise nach Paris folgt dann am 22. Juli, das Badmintonturnier beginnt am 27. Juli.