Es gibt kaum eine ausgeprägtere Lifetime-Sportart als Badminton. Anlässlich der «Week of Badminton» haben wir Georgette Christen gefragt, was sie auch nach mehr als 40 Jahren noch am Spiel mit Racket und Shuttle reize.
Sie muss nicht lange überlegen. Auf die Frage, was für sie die Faszination des Badmintonsports ausmache sei, antwortet Georgette Christen am Telefon sehr schnell: «Die Schnelligkeit und die Konzentration, die es braucht. Man kann nicht einfach nur dastehen und warten.»
Schon gar nicht im Doppel und Mixed, da geht es extrem aktiv und reaktiv zu. Es sind die beiden Disziplinen, die Christen heute regelmässig ausübt, Einzel spielt die in Emmenbrücke wohnhafte Luzernerin nicht mehr. Im Vordergrund stehe bei ihr aber ohnehin definitiv nicht der Ehrgeiz, betont sie: «Es geht bei uns klar um den Plausch.» Ihre bevorzugte Position ist vorne, hinten ist sie weniger gerne, da fehle ihr etwas die Kraft. «Im Mixed steht dann da ein starker Mann», sagt sie und lacht.
Seit die Kinder grösser sind, spielt sie häufiger
Mehr als 40 Jahre ist es her, dass sie dem Badmintonvirus verfallen ist. Als der BC Reussbühl 1977 gegründet wurde, war ihr Mann an vorderster Front dabei. Bald spielte auch seine Frau und als die Kinder dann grösser wurden, dann «immer mehr.»
Seither ist sie dem Badmintonsport ohne Unterbruch treu geblieben. Die Interclub-Meisterschaft hat sie lange in der 3. Liga bestritten, weiter oben gespielt hat sie nur ein Jahr. «Da habe ich in Hergiswil in der 1. Liga ausgeholfen, weil sie dort zu wenige Frauen hatten.» Ein landesweites Phänomen, obwohl der Spielerinnenanteil bei Swiss Badminton bei mittlerweile 37 Prozent liegt - auch dank der «Week of Badminton» soll das Geschlechterdelta weiter verringert werden.
Christen verfolgt den Badmintonsport auch sonst intensiv, etwa die Olympischen Spiele oder die Yonex Swiss Open in Basel. «Schade wurde von beiden Anlässen nicht mehr am Fernsehen gezeigt», bedauert sie.
Kurz nach Jahreswechsel wird Georgette Christen ihren 80. Geburtstag feiern. Auch danach wird sie weiter einem ihrer beiden sportlichen Hobbies frönen - sie ist auch in der Damenriege aktiv - und sich an den mannigfaltigen Facetten des Badminton freuen. Und - natürlich - mit den Kolleg:innen nach dem Sport etwas die Geselligkeit pflegen.